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©Kelterei StedenSeit mehr als 800 Jahren ist die Familie von Florian und Valentin Steden in Oberursel verwurzelt. Heute bringen die Brüder mit ihrer Kelterei den Apfelwein in die Zukunft — und Menschen zusammen
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Mehr als 1.200 Apfelbäume stehen auf den Apfelwiesen der Kelterei Steden in und um die Stadt Oberursel im Taunus. 70 vornehmlich alte Sorten reifen daran. Sie tragen eindrückliche Namen wie Kardinal Bea, Schafsnase oder Himbacher Grüne. Und obwohl die Flächen in den letzten Jahren beachtlich gewachsen sind, sagen Florian und Valentin Steden: „Wir kennen jeden einzelnen Apfel, den wir verarbeiten.“ Und wer das Glück hat, die beiden Brüder persönlich zu treffen, nimmt ihnen das sofort ab — so mitreißend ist die Begeisterung für ihren Beruf. 2017 haben sie die Kelterei von ihren Eltern übernommen. Seitdem hat sich viel getan. Die Brüder wollen das kulinarische Erbe pflegen — und gleichzeitig in die Zukunft tragen. Ihr Credo: Regionalität „pur“, von der Mensch und Natur profitieren. „Die Frage, wo unsere Lebensmittel herkommen, wird immer wichtiger. Wir sind im Herzen Hessen — und unsere Produkte sind das auch!“, erklärt Florian.
Wir sind im Herzen Hessen – unsere Produkte sind es auch
Die Stedens versprechen ihren Kunden ein Produkt mit einem gesunden ökologischen Fußabdruck. Um diesem Versprechen treu zu bleiben, schreckt das Team der Kelterei vor harter Arbeit nicht zurück: „Vom ersten Baumschnitt im Januar über die Ernte bis zum fertigen Produkt im Glas kümmern wir uns um jeden Schritt selbst.“ Der Anbau auf den natürlichen Apfelwiesen ist dabei sehr viel aufwendiger als andere Anbauweisen, bei denen die Bäume in Reih und Glied stehen. „Aber diese Wiesen sind ein bedeutender Teil unserer hessischen Kulturlandschaft. Ihr Erhalt ist uns jede Mühe wert“, sagt Valentin. Als studierter Agrarökonom ist er im Brüdergespann der Experte für die landwirtschaftlichen Fragen und selbst zu jeder Jahreszeit auf den Wiesen unterwegs. Florian kümmert sich um Marketing und Design. „Wir ergänzen uns perfekt“, sagt er, „und es wird nie langweilig, denn einer von uns kommt immer mit der nächsten Idee um die Ecke.“ Vor Kurzem noch war etwa der „Altstadtomat“ solch eine Idee; heute steht der Selbstbedienungsautomat in Oberursel und gibt Produkte der Kelterei sowie befreundeter Betriebe aus — rund um die Uhr!
Und wie schmeckt er nun, der „Ebbelwoi“ der Stedens? „Süße trifft Säure, dazu eine gute Portion Herbe und intensive Apfelnoten“, beschreibt Florian den Steden-Apfelwein. Der Apfelwein habe sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt, erklärt Valentin. Dazu tragen auch die wärmeren und sonnenreichen Sommer bei, die Früchte mit höherem Zuckergehalt hervorbringen. Zum Herantasten an das Ebbelwoi-Erlebnis empfehlen die Profis den Sauergespritzten. Der Apfelwein mit einem Schuss Mineralwasser ist das beliebteste Getränk der Kelterei. „Noch neu, aber schon sehr beliebt ist unser Apfelwein rosé: eine Kreation, für die wir den Apfelwein mit Kranichbeeren versetzen.“ Ob pur, gespritzt oder rosé: Getrunken wird er unbedingt aus dem „Gerippten“ — einem traditionellen Glas mit Rautenstruktur. Fast noch wichtiger als das richtige Glas ist aber vielleicht die gesellige Stimmung, in der die Gläser geleert werden. Zum Beispiel im „Alt Orschel“, der Straußwirtschaft der Stedens. Hier, in einem gemütlichen Innenhof direkt neben der Kelterei, vibriert die Luft von Stimmen und Gelächter; neben Apfelwein im Glas gibt es auch regionale Kleinigkeiten auf dem Teller. Auf die Frage, ob so eine Wirtschaft zusätzlich zur Kelterei nicht ganz schön viel Arbeit sei, schmunzeln die Steden-Brüder: „Natürlich! Aber es macht einfach Spaß, und wir lieben es, Menschen zusammenzubringen. Wenn es uns gelingt, unsere Liebe zur hessischen Kultur und Kulinarik weiterzugeben, dann haben wir doch alles richtig gemacht, oder?“
Alles zur Kelterei, den Brüdern und den Produkten findest du hier.
